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2020 Schweden – Eine Reise nach Värmland

Vor ein paar Jahren entstand die Idee auf einem Terraristikstammtisch. Mein Froschfreund Jupp hatte sich in Värmland ein kleines Haus angeschafft “Irgendwann fahren wir da mit dem Moped hin” 2020 Sollte es Ernst werden und die Grobplanung stand.

Nu ist ja 2020 das Coronajahr und Schweden sorgte mit ihrem Sonderweg für Aufsehen und gehörte lange zum “Risikogebiet”. Da, wie man hier so sagt, das Glück immer bei die Doofen ist, gingen mit in Sicht kommen des Reisetermines die Fallzahlen stetig nach unten. Gut eine Woche vorher wurde dann die Reisewarnung für Schweden ausser Kraft gesetzt.

Um flexibel auf das Wetter zu reagieren, haben wir den Transfer nicht vorgebucht, zur Option stand a) Travemünde – Trelleborg oder b) Über Fehmarn nach Rödby Dänemark und dann über die Öresundbrücke nach Malmö. Wir sind erstmal los und haben ein Hotel in Bad Oldesloe anvisiert und uns für den Weg über Dänemark entschieden, damit wir den Regen geniessen konnten, der uns über einen Grossteil der Strecke begleitete.

Der ursprüngliche Plan war über Smaland hochzufahren und dann auf dem Rückweg nördlich am Vänern entlang und uns dann die Küste runterzuhandeln, Rückweg dann wieder über eine der Optionen. Ein Blick auf das angekündigte Wetter in den Regionen, liess uns umschwenken auf eine Route im Uhrzeigersinn. In Fehmarn hat man uns falsche Kombitickets angedreht, Fehmarnbelt und Fähre Helsingor – Helsingborg anstelle der Brücke. Soweit so gut, wir wollten eh Nordwärts, dann passte das.

Ein paar km von der Küste weg, hatte es Richtung Norden schöne kurvige Strassen durch Wälder und Dörfer. Die Fahrt von Stenungsund Richtung Björn und Orust ist auf jeden Fall zu Empfehlen, Tolle Landschaft und Hafendörfer.

Auf der Reise ins Zielgebiet hiess es wieder, ab in die Regenpelle, damit hatten wir aber die Ganztagsregentage so halbwegs hinter uns gebracht.

Värmland glänzt mit seiner hügeligen Landschaft, vielen idyllisch liegenden Seen und Flüssen. Motorradtechnisch sind die Strassen oft eher unspektakulär recht gerade durch die Landschaft geschnitten. Die Querstrassen waren häufig eher gut ausgebaute Schotterstrecken, hier wurde dann grösstenteils 🙂 beim Routen geschaut, das das ungleiche Gespann – meine R100GS und die K1200S von Jupp – halbwegs durchkamen. Die GS konnte ich dann mehrfach vormittags auf den Wegen ausführen, für die sie gebaut ist und Mittags haben wir dann die besseren Strassen unsicher gemacht, immer mit landschaftlichen Highlights.

Obacht – Allenthalben ist mit Wild zu rechnen, anders als bei meinem ersten Skandinavienurlaub in meiner Jugend, waren keine Elche zu sehen, Spuren und Hinterlassenschaften im Wald dafür schon. Rehe sprangen uns mehrfach vor der Nase rum, oder standen am Waldrand.

In Smaland gab es dann wieder tolle kleine kurvenreiche Strassen, die sich durch die Landschaft, an Seen und Schwedenhäusern vorbeischlängeln.

Am See Immeln hatten wir ein tolles Hotel aufgetan – Witzigerweise kosteten die Unterkünfte immer annähernd gleich, ob nu eine mit wenig Charme umgebaute Scheune, robustes B&B oder eben eine deutlich bessere Unterkunft. Vorgebucht hatten wir nicht, die letzen Unterkünfte hatten wir dann in einem Schwung klargemacht, als dann die Heimroute stand, die dann über die Öresundbrücke gehen sollte.

In der Hütte haben wir zum Teil selbst gebrutzelt. Unterwegs hätte ich schon mit dem ein oder andren Restaurant mit Fisch gerechnet, hier ist die Infrastruktur aber eher nicht so gut ausgebaut, die Schweden gehen wohl selten ausser Haus essen. Hunger gab es keinen, das Dönernetz ist flächendeckender ausgebaut als unser Mobilnetz. Vorzüglich und in schönem Ambiente gespeist haben wir in Kristianstad im Kippers.

Nach einer Stipvisite in Ystad ging es an der Küstenstrasse entlang zum Wikingerdorf Foteviken, etwas Kultur muss sein. Olfaktorisch ist die Küstenstrasse nicht so zu empfehlen, die Brackwasserküste duftete nicht eben gut und es geht recht zäh von statten, auch wenn sonst kauf Tourismus zu sehen war, hier war richtig was los.

Kultur / Tourismus vor Ystad ging es noch zum nahegelegenen Kasebergaschiff, vor ca. 30 Jahren waren wir dort alleine, dieses Jahr war hier ein Trouble wie auf dem Rummelplatz.

Die letzte Nacht verbrachten wir in Malmö, In Dänemark teilten wir uns auf, Jupp konnte endlich der K die Sporen geben und ich gemütlich nach Seevetal wo ich mich am nächsten Morgen mit Detlef und Peter getroffen habe, zur gemeinsamen Anfahrt zum 2-Ventiler Forumstreffen.

 

Hier noch Links zu alten Fahrzeugen, die uns in Schweden begegnet sind – das Alter dürfte ähnlich sein, der Werdegang unterschiedlich.

2020 Schweden – Autofriedwald Kyrkö Mosse

2020 Schweden – Oldtimertreffen in Ekshärad